Ruine Homburg, Läufelfingen
Die Ruine „Homburg, auch Neu-Homburg gennant, liegt in der Oberbaselbieter Gemeinde Läufelfingen. Die Ruine befindet sich an der engsten Stelle des nach ihr benannten Homburgertals auf 650 m Höhe. Sie ist vollkommen umgeben von Wald. Die Besitzerin der Ruine ist seit 1941 der Kanton Basel-Landschaft. Die Aussicht vom ehemaligen Wohnturm aus reicht von Baselbieter Jura bis zu den Vogesen im Elsass, Frankreich hin. Schöne Sonnenuntergänge sind vom Turm aus zu beobachten. Zwischen 2008 – 2010 wurde die Ruinenanlage baugeschichtlich untersucht sowie einer Restauration unterzogen. An Hand der verschiedenen Mauern erkennt man sehr gut, wie mächtig die Burg Homburg einst war. Die Ruine kann zu jeder Zeit besucht werden. In der Anlage befindet sich auch ein Grillplätze. Das begehen der Ruine ist ungefährlich, da sie an den kritischen Punkten mit Geländern gesichert ist. Ein tolles Abenteuer für die ganze Familie.
Erreichbarkeit der Ruine Homburg
Zug
Von Bahnhof Basel SBB mit der S3 Richtung Olten bis Sissach. In Sissach umsteigen auf die S9 („Läufelfingerli“) bis Buckten oder Läufelfingen. Von Bahnhof Olten mit der S9 Richtung Sissach bis Läufelfingen- oder Buckten Bahnhof.Zu Fuss
Die Ruine ist in gut 30 Minuten ab Bahnhof Buckten oder Läufelfingen zu Fuss erreichbar. Zu Fuss ist sie ab Bad Ramsach ebenfalls in 30 Minuten erreichbar. Die Wanderwege sind mit gelben Hinweistafeln ausgeschildert.Weitere Sehenswürdigkeiten im Tal der Homburg
Sehr imposant ist der 128 m lange sowie 25 m hohe und im Jahre 1856 erbaute Eisenbahnviadukt von Rümlingen. Der leicht geschwungene Viadukt überspannt das Häfelfingertal. In Läufelfingen gleich beim Bahnhof sieht man das Eingangsportal Nord des ältesten Eisenbahntunnels der Schweiz. Es ist der Hauenstein-Scheiteltunnel. Die Länge des Tunnels beträgt 2495 m und er wurde 1857 erbaut. Weitere interessante Gebäude sind die reformierte Pfarrkirche in Rümlingen und Läufelfingen. In Läufelfingen befindet sich der einzige Tierfriedhof der Schweiz.Geschichte
Graf Hermann IV von Frohburg liess sich 1240 im Läufelfinger-Tal nieder. Durch die Heirat mit einer Erbtochter der Grafen von Homburg kam er in den Besitz der Grafschaft Sisgau als Lehen des Basler Bischofs. Fortan nannte er sich „Graf von Homburg“ und begründete damit das Geschlecht der Grafen von „Neu-Homburg“. Die von Hermann erbaute Burg war das Zentrum einer Herrschaft im Läufelfinger-Tal. Von ihr sind heute keine Reste mehr sichtbar erhalten. Die Neu-Homburger verlegten Mitte des 13. Jh. Ihren Wohnsitz an den Zürichsee und liessen die Burg durch einen Vogt verwalten.Der Basler Bischof erwarb 1303 die Herrschaft Homburg und erbaute eine neue Burg mit dem mächtigen Wohnturm als Sitz seines Vogtes. Die Herrschaft wurde wegen finanzieller Schwierigkeiten mehrere Male Verpfändet und musste schliesslich verkauft werden.
1400 übernahm die Stadt Basel die Herrschaft Homburg zusammen mit der Stadt Liestal und der Herrschaft Waldenburg im Bestreben, ihren Machtbereich auszubauen und ihr Hinterland wirtschaftlich zu sichern. Die Verwaltung richtete auf der Homburg einen Landvogteisitz ein. Die Aufgabe der Vögte waren die Gemeindebehörden zu überwachen, Steuern ein zu ziehen und die niedere Gerichtbarkeit auszuüben. Sie waren für den Unterhalt der Passstrasse über den unteren Hauenstein verantwortlich. Im grossen Stiele waren sie auch beschäftig die Burg baulich instand zu halten.
Nach der französischen Revolution lehnte sich ein Grossteil der Landbevölkerung gegen die Basler Herrschaft auf. Bauern rotteten sich zusammen und gingen gegen die Landvögte vor. Anfangs Januar 1798 hatten die Vögte auf der Waldenburg und Farnsburg ihre Amtssitze verlassen, die darauf geplündert und in Brand gesetzt wurden. Um einer Plünderung der Homburg zuvorzukommen, räumte der Homburger Vogt das Schloss. In der Nacht vom 23. auf den 24. Januar 1798 wurde die Homburg angezündet und brannte vollständig aus. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Ruine zur Nutzung als Steinbruch versteigert, zerfiel weitgehend und wurde stark überwachsen.