Wenn es dampft und zischt im Tal der Homburg
Anlässlich des Blues Festival Basel von 9.- 14. April 2013 war am Samstag, 6. und Sonntag 7. April der Blues-Train auf der alten Hauensteinlinie unterwegs. Der Dampfzug fuhr von Sissach via Läufelfingen bis nach Olten und zurück. Wenn man von weitem hörte wie es dampfte und zischte im Homburger Tal, dann war kein moderner Zug unterwegs, sondern alte Dampfloks, die vier nostalgische Wagons bergaufwärts zogen und stiessen. Vor dem Hauenstein-Scheiteltunnel in Läufelfingen hielt der Dampfzug für rund 10 Minuten an, bevor es durch den rund 2,5 km langen Tunnel weiter nach Trimbach und Olten ging. Am Bahnhof Läufelfingen konnte man die Dampfloks sowie die Wagons hautnahe erleben. Die Lokführer nutzen die Zeit um die verschiedenen Antriebsteile zu ölen und zu schmieren.
Der Hauenstein Scheiteltunnel ist der älteste Eisenbahntunnel der Schweiz, erbaut 1857 und 2’495 m lang. Der Tunnel ist schnurgerade, wenn man hinein schaut, sieht man weit hinten das Ende.
Alte Dampfloks im Einsatz
Im Einsatz waren Dampfloks aus dem 19. Jahrhundert. Die Mallet Ed 2x 2/2, Baujahr 1893 verkehrte auf der Oensingen – Balsthallinie (OeBB) und erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 55 km/h. Der heutige Standort der Lok ist Balsthal. Die E 3/3 auch „Chluser Schnägg“ genannt, Baujahr 1899, war ebenfalls auf der Oensingen – Balsthallinie unterwegs. Sie erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Ihr heutiger Standort ist Balsthal. Mit dabei waren zwei nostalgische Wagons der OeBB sowie zwei Aluminium Leichtkonstruktionswagons der SBB.Historische Bahnstrecke
Die historische einspurige Bahnstrecke zwischen Sissach und Olten ist eine der ältesten Eisenbahnlinien der schweizerischen Eidgenossenschaft. Seit der Hauenstein Basistunnel eröffnet ist, wurde die alte Strecke zur einer Nebenlinie degradiert und praktisch bedeutungslos. Zwar wird die Strecke ab Sissach mit der S-Bahn S3 bis Olten bedient, jedoch defizitär, wie die Verantwortlichen der SBB immer wieder betonen. Dabei wird die Kurvenreiche Stecke von den Talbewohnern sehr geliebt und niemand könnte sich vorstellen, dass das „Läufelfingerli“, wie es im Tal genannt wird, dereinst nicht mehr fahren soll.Die Kurvenreiche Stecke zwischen Sissach und Olten wäre ideal geschaffen für nostalgische Dampfzüge mit interessanten Gegebenheiten wie der Viadukt von Rümlingen oder das Tunnelportal beim Läufelfinger Bahnhof. Dampfzüge und der Bahnwanderweg von Sissach nach Läufelfingen wären etwas sehr attraktives für Wanderer und Touristen.